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- FAQ: Was man doch so fuer dummes Zeug redet! TEIL 1 (Letzte
- Ueberarbeitung 20.7.93)
- Antworten auf gar nicht so originelle, aber laufend gestellte Fragen.
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- Frage:
- Ist es nicht so das Deutschland nicht mehr so viele Auslaender
- verkraftet und das Boot voll ist? Es gibt doch immer Probleme mit
- Auslaendern.
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- Antwort:
- Um in dem Bild vom Boot zu blieben, dann muesste das Schiff
- Niederlande schon laengst untergegangen sein. Dort ist die
- Besiedlungsdichte ca. 360 Einwohner pro Quadratkilometer. Die BRD hat
- 222. Wenn 20 Millionen - also alle Fluechtlinge weltweit wuerden
- ausgerechnet hierher wollten - zuwandern wuerden, erhoehte sich die
- Zahl auf 280. Das ist grundsaetzlich ein geringfuegiges Problem, wenn
- sie nicht von heute auf morgen alle auf einmal kommen.
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- Eine auf permanente Expansion ausgerichtete Oekonomie ist auf
- Bevoelkerungswachstum angewiesen. Das Kapital ist es gleichgueltig,
- welche Herkunft die Arbeitskraft hat, die ihm Profit bringt.
- Asiatische Krankenschwestern sind besonders begehrt hinsichtlich des
- Pflegenotstandes.
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- Nur den Rassisten, die die Bevoelkerung aufhetzen, um vor ihren
- eigenen Dummheiten abzulenken, muss das Maul gestopft werden.
- Auslaenderfeinde sind in der Regel Leute, die mit Auslaender kaum in
- Beruehrung kommen oder - wenn auch nicht so oft, wie man behauptet -
- die durch verfehlte Politik in Extremsituationen gelangt sind.
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- Soziologische Forschungen belegen, dass die Mehrheit der
- Tatverdaechtignen der letzten Monate aus der "Mitte der Gesellschaft"
- kommen, nicht arbeitslos sind, sondern aus geordneten
- Familienverhaeltnissen kommen, mit ueberdurchschnittlich viel Haus-
- und Wohnungseigentum ausgestattet sind (Vgl. FR 16.6.93).
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- Persoenlich haben sie gegen Auslaender rein gar nichts, oft sind sie mit
- ihnen sogar befreundet oder wie ein Neonazi sogar mit ihnen
- verheiratet, was sie nicht daran hindert, "Auslaender raus" zu groehlen.
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- Weltweit ist eine Globalisierung der Oekonomie festzustellen, denen
- gegenueber die Nationalstaaten nur unangemessen reagieren kann. Nur
- eine Globalisierung der Politik, eine angemessene Weltinnenpolitik,
- koennte die Folgen dieser Tendenz abmildern. Dass die "Dritte Welt"
- jetzt auch im Lande produziert wird, nicht bloss von ausserhalb
- "hineinstroemt", ist das entscheidende Problem. Nicht durch
- Zuwanderung, sondern durch die allgemeine oekonomische Entwicklung
- ergeben sich Probleme, die nationalstaatlich nicht geloest werden
- koennen. Der Versuch das Ganze protektionistisch, durch Abschottung,
- zu loesen, verschlimmert die Probleme nur.
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- Zu Propagandazwecken werden die von dieser falschen Politik erzeugten
- Probleme als Begruendung fuer eben diese Politik genommen.
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- Vom Standpunkt der Profitabilitaet aus gesehen ist die Zuwanderung von
- Fluechtlingen ein grosses Geschaeft, von dem diejenigen, die daran
- verdienen nicht gern reden. Eine nichtstatische Oekonomie kann ein
- gigantisches Bevoelkerungs-Wachstum nicht nur verkraften, sondern sich
- auch noch daran und am Elend bereichern. Die Werftindustrie wuerde
- gern mehr Container bauen. Und die Stahlarbeiter wuerden auch das
- Material dazu liefern wollen.
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- Das sind natuerlich irrwitzige Berechnungen und Spekulationen.
- Aber selbst dann waere es unberechtigt von Asylantenflut zu sprechen.
- Es waere nur eine unterdurchschnittliche Bevoelkerungsdichte innerhalb
- von Europa erreicht, die auch anderswo kein grundsaetzliches Problem
- darstellt. Ein Problem indes stellt es fuer die Kapitalistische
- Oekonomie dar. Offene Grenzen zu fordern ist zwar die Forderung nach
- dem einzigen Menschenwuerdigen, aber man muss sich im Klaren sein,
- dass dies voraussetzt, dass die bestehende Wirtscharftsordnung
- abgeloest wird. Innerhalb der kapitalistischen Oekonomie ist das nur
- begrenzt zu realisieren, denn dass das die Poltik zu verhindern weiss,
- hat die faktische Abschaffung des Asylgrundrechts schon bewiesen.
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- 1991 sind 480000 Menschen eingewandert, 50% davon Asylbewerber. Die
- Bevoelkerungs-Statistiken regierungsamtlicher Wirtschaftsgutacher
- gehen davon aus, dass eine Zuwanderung von 300000 Menschen pro Jahr
- notwendig sind, um das Sozialsystem zu sichern. Hundertausende
- Auslaender verlassen die BRD indes auch. Wuerden Kriegsfluechtlinge,
- die ohnehin nur solange bleiben, wie der Krieg dauert, offiziell
- aufgenommen werden, dann wuerde sich die Zahl der Asylbewerber, die
- die Statistik anfuehrt, drastisch senken.
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- Wenn es der Bunderegierung gelang, durch wirtschaftlichen und
- politischen Druck Europa in eine irrwitzige Jugoslawienpolitik
- hineinzutreiben, die bedingt durch Anerkennung seperatistischer
- Bestrebungen, in einem Buergerkrieg muendete bzw. demnaechst wohl in
- einem 3. Weltkrieg endet, dann duerfte es ihr auch gelingen andere
- Laender dazu zu zwingen, mehr Fleuchtinge aufzunehmen. Nur wollen muss
- man solche Politik. Da der Globalisierung der Oekonomie nicht
- langfristig mit dem Errichten politischer Mauern begegnet werden kann,
- ohne die "Dritte Welt" im eigenen Lande eigenstaendig zu produzieren,
- wird sich in Zukunft zeigen, dass nach dem "Asylant", der "Sozilant",
- dann die weniger verdienenden, dann der Mittelstand im "Asylanten"
- ihre eigene Zukunft vor sich gesehen habe, vor die sich fuerchten.
- Dann werden sie am eigenen Leibe erfahren, was ihnen an den
- Fluechtilingen vorgemacht wurde, wie man mit Leuten hier umspringt,
- die unverschuldet in Not geraten. Die konsumorientierte Ueberschuldung
- privater Haushalte wird auch dem Mittelstand den Garaus machen.
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- Frage:
- Liegen die Auslaender uns nicht auf der Tasche?
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- Antwort:
- Etwa 4 Milliarden werden ausgegeben. Wenn man bedenkt, dass fuer
- Grossvorhaben wie eine Wiederaufbereitungsanlagen allein die Tilgung
- der Kredite fuer den Nichtbau ungefaehr 2/3 so viel kostet, also fuer
- nichts fast genausoviel ausgeben wird, eine laecherliche Summe.
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- Aber seien wir mal so zynisch und nehmen einen oekonomischen Standpunkt
- ein, der Menschen nur als Mittel betrachtet. Selbst dann verstrickt
- man sich nur in Widersprueche.
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- Asylbewerber kosten nur kurzfristig etwas - man sehe mal davon
- ab, wieviele Arbeitsplaetze fuer die Bauten und die Verpflegung von
- Heimen gesichert werden, so Teile der Werftindustrie, die die
- entsprechenden Container bauen. Nach den Zahlen des Instituts fuer
- Wirtschaftsforschung in Rheinland Westphalen, die im Videotext
- veroeffentlicht wurden, ist der Beitrag von Auslaender zum
- Staatshaushalt im Jahre 1991 30 Milliarden gewesen.
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- Selbst dann, wenn die Asylbewerber mehr kosten wuerden als die
- Auslaender einbringen, gibt es auch eine Verantwortung fuer die
- Menschen die Not leiden. Der allein finanzielle Gesichtspunkt ist
- zynisch und inhuman.
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- Der Versuch, durch Asylpolitik und Ausgrenzung alle Weltprobleme
- loesen zu wollen, ist ohnehin unsinnig. Was die konstitutionellen und
- voelkischen Rassisten einzig zeigen, ist, dass sie 1) keine Konzepte
- haben, Zukunftsaufgaben ueberhaupt in Angriff zu nehmen, 2) dass sie
- kuenftige Probleme erst erzeugen: da Fluechtlinge trotzdem - ueber
- sog. sichere Drittlaender, wie das zynisch genannt wird - kommen
- werden, fallen sie gar nicht erst ins soziale Netz. Die Probleme, die
- man mit dem sog. Asylkompromiss loesen moechte, werden erst erzeugt.
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- Die naechsten Pruegelknaben sind dann die illegalen Einwanderer, die
- Kriminalitaet wird zunehmen und die CDU wird unter die 20 Prozent
- kommen, die Reps, "die es schon immer gesagt haben", werden staerker
- werden und Neonazis werden noch mehr zum Alltag werden. 3) zunehmend
- werden durch eine solche Politik Zugzwaenge erzeugt, die Massnahmen
- noetig machen, die heute von der offiziellen Politik noch abgelehnt
- werden.
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- Frage:
- Die meisten Asylanten sind oder Wirtschaftsfluechtlinge oder nicht?
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- Antwort:
- Ein Fuenftel der Asylbewerber werden als asylberechtigt anerkannt. Das
- liegt an der Aenderung des Asylrechts und der zu engen Auslegung des
- Begriffs der politischen Verfolgung. So gilt Folter nicht als
- Asylgrund, Kriegsdienstverweigerer im Iran gelten nicht als politsch
- verfolgt, Kurden, den der Giftgastod droht, manchmal auch nicht. Wer
- nicht individuell verfolgt wird, gilt auch nicht als anerkennenswert.
- D.h. die Juden des Dritten Reiches wuerden nach einer solchen
- Auslegung nicht anerkannt. All diese Leute gelten nach der zynischen
- Sprachregelung als Asylbetrueger und erhalten kein Asyl. Sie werden
- unter Umstaendnen nach der Genfer Konvention aufgenommen oder
- aus "humanen Gruenden", wie Kriegsfluechtlinge.
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- Dennoch redet man immer von den nicht anerkannten Asylbewerber als
- Wirschaftsfluechtlingen. Eine kleine Minderheit kommt tatsaechlich aus
- wirtschaftichen Gruenden. Aber 1) schafft man auch nicht die U-
- Bahn ab, weil es Schwarzfahrer gibt, 2) kann man einem Hungernden
- nicht verdenken, dass er um sein Ueberleben ringt und lieber hier
- unter elenden Bedingugen und Diskriminierung lebt als anderswo
- verhungert.
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- Ich zitiere den Bundeskanzler Kohl:
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- "Ich habe etwas dagegen, dass hier bei uns in der Bundesrepublik der
- eine oder andere sagt, `die kommen ja nur aus wirtschaftlichen
- Gruenden'. Ja, meine Damen und Herren, die private Wohlfahrt, eine
- Verbesserung des eigenen Wohlstands gehoeren auch zu den
- Menschenrechten."(Bundeskanzler Helmut Kohl 1989)
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- Was damals fuer die ostdeutschen Armutsfluechtlinge galt, muss fuer
- andere auch gelten, oder nicht?
- FAQ: Was man doch so fuer dummes Zeug redet! TEIL 2 (Letzte
- Ueberarbeitung 20.7.93)
- Antworten auf gar nicht so originelle, aber laufend gestellte Fragen.
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- Frage:
- Aber die Arbeitsplaetze nehmen die Asylbewerber uns weg.
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- Antwort:
- Ab Mitte 1991 duerfen diese ueberhaupt - wenn keine deutschen
- Arbeitskraefte sich finden - arbeiten. Wenn 4 Wochen kein Deutscher
- fuer eine Stelle sich findet, dann kann auch ein Asylbwerber genommen
- werden. Dies geschieht selten. Ist es nicht merkwuerdig, dass
- dieselben Leute einerseits darueber sich beklagen, dass die Leute
- nicht arbeiten und wenn sie dann arbeiten darueber, dass sie arbeiten?
- Ausserdem wuensche ich denjenigen, die diese unterbezahlten Jobs haben
- moechten, mit weniger oder gar keinen Sozialleistung, in Branchen, die
- Schwierigkeit haben, ueberhaupt jemand fuer solche Drecks-Taetigkeiten
- zu finden, viel Vergnuegen. Ich vermittle gern einige Arbeiter fuer
- eine Bauernhof fuer 3 DM die Stunde, ohne Sozialleistung, dafuer aber
- mit freier Unterkunft in Wellblechbaracken 6 Quadratmeter gross.
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- Frage:
- Aber die Wohnungen nehmen die Asylbeweber uns weg, das kann man doch
- nicht abstreiten?
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- Antwort:
- Kauf dir ein kleines Grundstueck und einen Container, dafuer reichen
- ein paar Monatsloehne. Dann hast Du das, was sie Dir wegnehmen.
- Natuerlich muss Du Dich mit 6 Quadratmeter begnuegen und mit vielen
- hundert anderen zusammen wohnen. Aber WGs sind ja beliebt bei uns.
- Oder die unvermietbaren Absteigen, in denen Asylbewerber untergebracht
- werden, zu viert in 20 Quadratmetern fuer 3000DM, moechtest Du Dich da
- einmieten?
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- Als anerkannte Asylbewerber indes stehen sie auch mit Dir
- Wohnungssuchenden in der Schlange. Aber die Wohnungsnot haben sie
- ebenso wie Du nicht zu verschulden, sondern diejenigen, die dafuer
- verantwortlich sind, dass die Mittel fuer Neubauten an Sozialwohungen
- gekuerzt und immer weniger Wohnungen gebaut wurden. Wenn die
- Zinskosten zu hoch sind, so dass sich nicht genuegend Profit
- erwirtschaften, laesst, ist es kein Wunder, dass Private lieber
- Buerohaeuser bauen. Staatsversagen ergaenzt das Marktversagen.
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- Wer meint, fuer die sog. Marktwirtschaft sein zu muessen, darf sich
- nicht ueber Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit aufregen, das sind ganz
- normale Effekte, mit dem man sich abfinden muss, wenn man nicht
- Revolutionaer werden will, um die ganze Sache durch eine freie
- Assoziation der Individuen abzuloesen.
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- Frage:
- Neigen die Asylbewerber nicht mehr zur Kriminalitaet?
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- Antwort:
- Kommt darauf an, was man darunter versteht. Gegen das
- Asylverfahrensgesetz kann man leicht verstossen, wenn man bloss die
- Gemeinde verlaesst, der man zugewiesen wurde, um einen Verwandten zu
- besuchen. Gegen die Auslaendergesetzgebeung kann ein Deutscher
- schlecht verstossen, daher sind es in der Regel Auslaender, die in der
- Statistik aufgefuehrt werden z.B. etwa 85000 Asylbewerber im Jahre
- 1991.
-
- Ein Problem macht aber bekanntlich die Unterbringung in Sammellagern.
- Solche unmenschliche Unterbringung fuehrt zu sexuellen Problemen bei
- den Insassen. Natuerlich sind Asylbewerber keine Sexualverdrescher
- uebelster Orgie, sondern es ist die schlechte Behandlung und
- Unterbringung, die zu solchen Problemen fuehrt. Erst sorgt man fuer
- schlechte Bedingungen, dann beklagt man sich ueber dessen Resultate.
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- Aufgrund der ungenuegender Betreuung und bei Sprachschwierigkeiten ist
- es schon vereinzelt zu Uebergriffen auf Frauen gekommen. Aber dazu
- haben Frauen Stellung bezogen:
- "Frauen aus anderen Kulturen und deutsche Frauen werden vor allem von
- der deutschen Maenner welt sexuell belaestigt. Die auftretenden
- Uebergriffe von nicht-deutschen Maennern werden sensationalisiert und
- damit Suendenboecke geschaffen. Sexuelle Gewalt gegen Frauen gibt es
- in den meisten Kulturen, auch in der deutschen."(aus einem Flugblatt
- der einiger Frauenverbaende)
-
- Wie fast immer sind die realen Probleme solche, die Folgeprobleme der
- schlechten Behandlung der Asylbewerber sind.
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- Frage:
- Aber die kulturelle Ueberfremdung durch die vielen Auslaender ist doch
- ein Problem, die haben doch ein ganz andere Mentalitaet und diese
- Kameltreibermusik geht einem auf den Geist.
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- Antwort:
- Wenn man den kulturellen Beitrag sucht, den Leute die ueber
- kulturelle Ueberfremdung sprechen, leisten, so stellt man fest, er ist
- gleich Null. Blickt man aber in Wohngebiete, die einen hohen
- Auslaenderanteil haben, so stellt man fest, dass es kaum Probleme
- gibt. Menschen, die Auslaender kennen, haben keine Problem mit ihnen,
- die ueber die Problem hinausgehen, die man mit Deutschen auch hat.
- Jahrlang brachte ein Mietwucherer im Nebenhaus Auslaender in einem
- Wohnheim unter, nachdem die ersten Kontakte da waren, waren die
- Schwierigkeiten mit dem andauernden Gedudel klerikaler Musik beseitigt
- und wir hatten keine Probleme damit. Und die Nachbarn spielten sogar
- den Babysitter fuer unsere Nachbarn, wenn sie ins Theater wollten.
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- Ausserdem welcher Bayer kann jodeln, oder was ist typisch deutsche
- Kultur? Die Hochkultur ist internationalen Charakters und die
- Provinzkulturen finde ich jedenfalls unertraeglich. Soll das Gedudel
- und Gestampfe von Heino deutsche Kultur sein?
-
- Was soll man von Leuten denken, die deutsch fuehlen, aber kaum deutsch
- koennen. Ueberfremden sie nicht unsere Kultur und muessten sie, wenn
- man sie bei Worte nehme und sie daran fortziehe, nicht schnell aus
- diesem Land entfernt werden? Der Typus von Auslaenderfeind, besoffen
- und in vollgepisster Jogginghose, der den Arm zum deutschen Gruss
- erhebt, ueberfremdet er nicht schon eher die Kultur?
-
- Zunaechst einmal bringen im Ueberigen die Menchen, die kommen, nicht
- fremde Kultur, sondern Hunger, Angst und nacktes Elend mit. Rassisten
- finden ohnehin immer etwas auszusetzen. Wenn sie uns nicht gleichen,
- weil sie von fremder Rasse sind, dann funktionieren sie es zu
- Wertunterschieden um, gleichen sie sich an dann ist es ihnen auch
- nicht recht, weil sie sich mit ihnen vermischen wollen. In eher
- freundlicher Form bereitet der Multikulturalismus den Boden dafuer,
- indem er die Verschiedenheit betont - aehnlich wie der Radaurassist,
- der den Unteschied nur dann nicht merh so freundlich sieht - und
- laesst die Auslaender den Exoten spielen, obwohl er in wesentlichen
- Dingen sich nun gar nicht unterscheidet.
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- In aehnlicher Weise bereitete die Volkskunde des 18.Jh. mit dem Mythos
- des "edlen Wilden", der gut gemeint ward, mit der Ueberbetonung der
- vielen Rassen, die Umfunktionierung der naturbedingten Unterschiede in
- Wertunterschiede vor, den menschenfeidlichen Rassismus, der in
- Auschwitz seine ultima ratio hat.
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- Frage:
- Muss man nicht tolerant gegenueber jedem sein, gilt das nicht auch fuer
- die Rechten?
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- Antwort:
- Zur Toleranz gehoeren auch die Bedingungen von Toleranz. Die Duldung
- von Intoleranz ist letzendlich keine Toleranz, weil von der Konsequenz
- her Toleranz abgeschafft wird. Niemals darf man einem Faschisten eine
- zweite Chance geben, er nutzt sie.
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- Die urspruengliche Idee von Toleranz, wie sie z.B. von Lessing
- vertreten wurde, beinhaltet das Recht eines jeden sich fuer Wahrheit
- und Gerechtigkeit einzusetzen und nach seinem Gutduenken zu leben,
- sofern er dies nicht so praktiziert, dass es anderen nicht moeglich
- erscheint dasselbe zu tun. Wer dieses Recht einzelnen oder
- Bevoelkererungsgruppen streitig zu machen erklaert, darf nicht
- toleriert werden. Was sich eindeutig als falsch erwiesen hat, darf man
- ebenfalls nicht tolerieren, nur das was noch offen ist. Jemanden bloss
- als Mittel zu behandeln, ihn also als Nichtmensch zu behandeln, ist
- keinesfalls zu dulden, es ist unwiderlegbar falsch.
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- Wiederholungstaeter werden mit einer PM bestraft
- Fuer Ergaenzung und Kritik bin ich immer dankbar.
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